• Scones mit getrockneten Cranberries und Sauerteig
17. April 2011 von paule
Beim Füttern und Auffrischen eines Sauerteiges entsteht schnell eine grosse Masse, die sich alleine zum Brotbacken nicht aufbrauchen lässt. Obwohl es “nur” Wasser und Mehl ist, tut es mir leid den überflüssigen Ansatz weg zu schmeissen. Umso mehr freute es mich, als ich Rezeptideen entdeckte, wobei Sauerteigansatz in grösseren Mengen verbraucht wird. Ein solches Rezept habe ich euch bereits bei den wundervollen Sauerteigwaffeln vorgestellt.
Heute gab es Scones mit Sauerteig zum Frühstück und ich war wieder mal hin und weg.
Die Idee habe ich bei Susan von Wild Yeast abgeguckt, die Rezeptur aber etwas verändert. Susan basiert sich auf Buttermilch-Scones-Rezepte, ersetzt aber die Buttermilch durch den Sauerteigstarter und passt die Mehlmenge an.
Die Scones sind ein Traum! Aussen schön knusprig und innen weich und locker. Im Geschmack sehr aromatisch, buttrig und sie duften unvergleichlich gut. Die Konsistenz ist wie bei normalen Scones, nur irgendwie einen Tick besser ;-)
Beim Backen laufen sie etwas mehr als gewohnt auseinander, deswegen genügend Abstand auf dem Blech halten.
Scones mit getrockneten Cranberries und Sauerteig
8 Stück
Zubereitung:
Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
Weizenmehl, Magermilchpulver, Weinsteinbackpulver, Backnatron, Salz und Rohrohrzucker im Food Processor kurz mixen. Kalte Butter in Stückchen hinzugeben und pulsierend 2-3 Mal für einige Sekunden mixen.
Alles in eine Rührschüssel umfüllen, Cranberries und Sauerteigstarter hinzugeben und mit dem Teigschaber zügig vermischen.
Auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben, grob zu einer Kugel formen, dann ca. 3 cm dick platt drücken. Mit dem Teigspachtel 8 Segmente (wie Tortenstücke) abstechen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Dabei genügend Abstand halten, der Teig dehnt sich noch etwas aus beim Backen. Mit Sahne bepinseln und mit grobem Zucker bestreuen.
In den vorgeheizten Backofen schieben und bei 200°C 18 Minuten backen bis die Scones knusprig und goldbraun sind.
Lauwarm oder abgekühlt mit Clotted Cream und Marmelade geniessen. Ich mag sehr gerne Doppelrahmfrischkäse dazu.
Zutaten:
- 150 g Weizenmehl Type 550
- 15 g Magermilchpulver
- 1 1/2 Teelöffel Weinsteinbackpulver
- 1/2 Teelöffel Backnatron
- 1 Prise Salz
- 40 g Rohrohrzucker
- 115 g kalte Butter
- 50 g getrocknete Cranberries
- 340 g Sauerteigstarter, idealerweise am Vortag gefüttert
- Sahne und grober Rohrohrzucker
Inspirationsquelle: Wild Yeast
Hmm, klingt total lecker. Guter Tipp mit dem weit genug auseinander setzen! Habe vor Jahren einmal Scones gebacken und mich daran nicht gehalten. Am ende hatte ich ein Blechkuchen-Scones. Geschmeckt haben sie trotzdem. Aber mit Sauerteig habe ich sie noch nicht gemacht….
@ Max Kochen: diese hier laufen etwas mehr in die Breite als „normale“ Scones und ich war, während sie im Ofen waren, auch etwas enttäuscht, dass sie im Vergleich recht flach aussahen. Der Geschmack entschädigt aber umso mehr die Optik.
Blechkuchen-Scones klingt aber auch spannend ;-)
Ich kenne das mit dem ZUVIEL an Sauerteig. Ich habe in meinem Buch von Roswitha Huber „Gutes Brot“ erfahren, wie man den Sauerteig lange aufbewahren kann…Abbröseln ist das Stichwort. Du musst den Sauerteig einfach nur mit viel Roggenmehl vermischen, bis ein bröseliger Teig entsteht (wie beim Streuselkuchen). Einen Tag auf einem Blech trocknen lassen und in einem Glas gut verschlossen lagern. Lagerzeit einige Monate. Ich habe das bereits versucht und das Aktivieren hat super geklappt. Ich habe die Brösel einfach mit Wasser vermischt und langsam haben sich die Brösel erweicht und konnte so wieder gefüttert werden…aber deine Scones sind auch eine herrliche Alternative Sauerteig aufzubrauchen. glg
@ lisa: vielen Dank für den Hinweis. Abbröseln habe ich noch nicht versucht, ich habe vor einiger Zeit einen Trockensauer zur Sicherung gemacht, hat auch super geklappt.
Aber der Überschuss entsteht ja gerade, wenn man den ST wieder aktiviert bzw. zwischenfüttert. Jedes Mal trocknen wäre ja keine Lösung. Ich muss dazu sagen, dass ich nicht den gesamten Ansatz verwende und vom Vollsauer einen Löffel voll abnehme bis zum nächsten Backen, sondern konstant eine gewisse Menge Ansatz im Kühli zurückbehalte, der dann aber regelmässig gefüttert werden muss. So langsam habe ich auch den Dreh raus und kann besser abschätzen, wohin mit dem Überschuss und wann. Sauerteigpizza ist ebenfalls eine gute „Abnahmequelle“ und wird eh regelmässig bei uns gemacht. Und die ST-Waffeln und Scones schmecken sooo lecker, die müssen nun auch öfters auf den Frühstückstisch kommen ;-). LG
Ich habe zwar nicht mit zu viel Sauerteig zu kämpfen, da ich ihn anders führe, aber ich backe auch sehr gerne anderes als ausschließlich Brot mit Sauerteig. Eine Sauerteigpizza mit Frühlingsgemüse gab es bei uns gerade vor ein paar Tagen und wird es sicher bald wieder geben.
Das Scones-Rezept hatte ich bei Susan noch gar nicht entdeckt. Daher freut es mich umso mehr, dass Du es verbloggt hast, ich werde es bestimmt bald ausprobieren.
Den grauen Teller finde ich übrigens wunderschön.
@ Chaosqueen: seit ich die Sauerteig Pizza entdeckt habe (übrigens auch bei Susan), gibt es nur noch diese Teigvariante.
Die Scones lassen sich auch sehr gut einfrieren. Kurz aufgebacken schmecken sie wie frisch. Einziger Nachteil bei diesem Rezept ist, dass sie leicht in die Breite laufen. Und mehr Mehl möchte ich eigentlich nicht zufügen, da ich befürchte, dass sie dann zu trocken werden. Der Geschmack ist allerdings traumhaft. LG